Heilpraktiker Müncheberg, Selow, Fürstenwalde
Heilpraxis Falk

Fieber

Fieber an sich ist keine „Krankheit“, sondern eine natürliche Abwehrreaktion, die in ein
Immuntraining eingebettet ist und eine verbesserte Abwehrlage gegen Krankheitserreger zur Folge
hat.
Der Begriff „Fieber“ beschreibt eine Erhöhung der normalen Köpertemperatur über 37°C.

Fieber ist eine sinnvolle und beabsichtigte Reaktion des Organismus, um auf schädigende
Ereignisse wie beispielsweise bakterielle oder virale Infektionen reagieren zu können.

Was geschieht im Körper und warum?

Durch körpereigene Regulationsmechanismen kommt es zu einer Sollwertverstellung der
Körpertemperatur im Wärmeregulationszentrum unseres Gehirns.

Die Erhöhung der Körpertemperatur wird vom Körper selbst permanent an die erforderlichen
fieberauslösenden Umstände angepasst und in Fieberhöhe und Fieberdauer gezielt reguliert.
Dieses System der Autoregulation funktioniert im Normalfall fehlerfrei, solange wir nicht, z.B.
medikamentös, in diese komplizierten Regelvorgänge eingreifen.

Hintergrund der vom Körper selbst provozierten und angestrebten Erhöhung der
Körpertemperatur ist die Herstellung und Aufrechterhaltung der auf diese Art und Weise
verbesserten Abwehrlage gegenüber Störungen, welche durch pathogene Mikroorganismen
herbeigeführt werden können.
Diese pathogenen Mikroorganismen sind nicht an Körpertemperaturen von über 38°C angepasst.
Sie werden durch eine erhöhte Körpertemperatur in Bezug auf Vermehrung und Verbreitung im
Körper weitgehend inaktiv.
Gleichzeitig verbessert sich die Situation für körpereigene Abwehrzellen wie Makrophagen
(Fresszellen) und Leukozyten. Diese sind durch einen Anstieg der Körpertemperatur deutlich
funktionsfähiger, „vermehrungsfreudiger“ und agiler.
Trotz der hier dargestellten Sinnfälligkeit normaler Abwehrmechanismen, welche an der
Entstehung fieberhafter Reaktionen beteiligt sind, besteht in der modernen Medizin noch immer
die Tendenz, natürliche Körpervorgänge zu pathologisieren und so künstlich medikamentösen
Behandlungsbedarf zu erschaffen.

Während der Organismus fiebert, werden große Mengen körpereigener hochwirksamer
Abwehrstoffe, z.B. Interferon vom Körper selbst gebildet, während nach medikamentöser
Fiebersenkung im Fall der Fälle diese zu einem "Marktwert" von zehntausenden Euro, von der
Pharmaindustrie teuer verkauft, appliziert werden müssen.

Angesichts all dieser Erkenntnisse sollte ersichtlich werden, dass man nicht ohne triftigen
Grund Fieber senken und in das System der Autoregulation des Körpers eingreifen sollte.

Natürlich wird das subjektive Allgemeinbefinden durch Fiebersenkung meist verbessert.
Ganzheitlich betrachtet haben wir unserem Körper jedoch keinen Gefallen getan.

Aus meiner Erfahrung leiden gerade und besonders Kinder an den Folgen unnötiger oder
verfrühter fiebersenkender Maßnahmen.
Ihnen wird die Möglichkeit genommen, sich aus eigener Kraft erfolgreich mit Erregern und/oder
Krankheiten auseinanderzusetzen. An den Folgen von nicht durchgestanden „Kämpfen“ und
nicht gemachten Erfahrungen leiden die Kinder, auch wenn uns das nicht immer gleich bewusst
ist und erkannt wird, in aller Regel sehr.

Die „Energie“, die „Geistigkeit“ nicht besiegter Krankheiten oder Erreger darf so
weiter in ihnen bestehen und macht ihnen und uns das Leben schwer. Wutanfälle, scheinbar ewig
schreiende, weinende, tobende, aggressive, ruhelose, unzufriedene Kinder zeigen dieses
Verhalten häufig unmittelbar nach eben nicht durchgemachten Erfahrungen im Sinne von
„durchgestandenen“ Krankheiten.
Die auf diese Art und Weise in der Auseinandersetzung mit Krankheiten um ihre Erfolge und
Erfahrungen gebrachten Kinder werden die verpassten Entwicklungsschritte nachholen müssen.
Doch was, wenn auch nun wieder aus Sorge oder Unkenntnis Maßnahmen ergriffen werden, die
bestimmte Entwicklungsschritte nicht zulassen und von vornherein verhindern?

Die mahnenden Worte von Therapeuten, die vor Fieberkrämpfen von Säuglingen und Kleinkindern
warnen, sind Grund und Anlass, all ihren kleinen Patienten bereits bei einer Temperatur von
38.5°C fiebersenkende Medikamente zu verabreichen.
Dabei ist jedoch erwiesen, dass lediglich 3 – 4 % der fiebernden Kinder im Alter von 6
Monaten bis zum 2. Lebensjahr von ernstzunehmenden Fieberkrämpfen betroffen sind.

Manche Kinder entwickeln aufgrund ihrer Konstitution (spasmophile Veranlagung) Reaktionsmuster,
die mit einer erhöhten Krampfneigung einhergehen.

Gibt es im familiären Umfeld keine z.B. an Epilepsie erkrankten Familienmitglieder, ist die
Wahrscheinlichkeit für Fieberkrämpfe bei fiebernden Kindern dieser Familie noch einmal
geringer.

Meistens sind die bedrohlich aussehenden Fieberkrämpfe harmlos und klingen folgenlos ab.
Selten treten Fälle auf, bei denen es zu Komplikationen kommen kann.

Die Neigung zu Fieberkrämpfen legt sich meistens bis zum vierten Lebensjahr.

Fieberkrämpfe treten häufig dann auf, wenn die Körpertemperatur rasch ansteigt oder rasch
fällt.

Es ließ sich beobachten, dass Kinder ohne eine konstitutionelle spasmophile Veranlagung
vorwiegend dann Fieberkrämpfe entwickelten, wenn von Anfang an jedes Fieber mit
fiebersenkenden Mitteln „behandelt“ wurde und deren Körper dadurch nicht lernen konnte,
mit Fieber umzugehen. Ein weiterer Faktor, der im Verdacht steht, Fehlsteuerungen zu
begünstigen, sind Impfungen.

Eine ausgeprägte Neigung zu Fieberkrämpfen sollte eine der ganz wenigen Ausnahmen
sein, welche es rechtfertigen, Fieber auch mit stark wirksamen Medikamenten wie Ibuprufen,
Paracetamol oder ASS frühzeitig zu senken.

Was können Eltern tun, um ihre fiebernden Kinder prozessorientiert zu unterstützen?

Der Einsatz von Fieberlindernden Hausmitteln wie Tee´s, (Waden)Wickeln, Abreibungen,
kühlenden Bädern oder Rumpfreibebädern kann bei hohem Fieber angezeigt sein.

Tee:

Ein Fieberlenkender Tee, der begleitend gegeben werden sollte, deckt nicht nur
den hohen Flüssigkeitsbedarf, den der Fiebernde durch Flüssigkeitsverlust (starkes
Schwitzen) hat, sondern leitet auch sanft den Prozess der Genesung ein. Holunder und
Lindenblüten stellen hier das Mittel der Wahl.
Wichtig ist gerade bei Fieber, den Kindern Getränke immer wieder anzubieten.
Bewährt haben sich hier einfaches klares Wasser sowie Holunderbeer – oder Sanddornsaft.


Abreibungen/ Abwaschungen:

Abwaschungen stimulieren schnell und einfach die Abwehrkräfte und den Kreislauf. Sind die
Kinder unruhig und/ oder schlaflos, ist eine Abwaschung schnell durchgeführt. Meistens wird es
von den Kindern als angenehmer empfunden als kalte Wadenwickel. Besonders geeignet ist diese
Anwendung bei allen Kinderkrankheiten, die mit Hautausschlägen oder Irritationen einhergehen.
Die Abwaschungen fördern diese, für einen positiven Verlauf der Erkrankung wichtigen
Selbstheilungsbemühungen des Körpers und verringern die Gefahr von Komplikationen erheblich.
Zu beachten ist jedoch, dass kalte Abwaschungen nur dann durchgeführt werden dürfen, wenn
der Patient selber warm ist und nicht friert.

Nach S. Kneipp sind Abwaschungen oder kurze Sitzbäder auch hilfreich bei allgemeinen
Einschlafstörungen. Vor dem Zubettgehen fördert es das Zur-Ruhe-Kommen der Kinder.


Der Einlauf:

Es gibt einige Krankheitssituationen, in denen ein Einlauf, um Infusionen zu vermeiden,
unumgänglich ist.
Dazu gehört der länger anhaltende Brech-Durchfall von Säuglingen und Kleinkindern. Hier
kommt es schnell zu einem bedrohlichen Flüssigkeitsmangel, was durch den Einlauf rasch und
zuverlässig ausgeglichen werden kann. Die Darmschleimhaut kann Wasser hervorragend
resorbieren. Dem Wasser für den Einlauf sollte etwas Salz hinzugegeben werden. Bewährt hat
sich auch Kamillentee als Wasserersatz für den Einlauf.
Als Faustregel gilt: lauwarmes Wasser (ca. 30 Grad) - bei Säuglingen bis 100 ml, bei
Kleinkindern bis 250 ml und größeren Kindern bis 500 ml geben.


Wadenwickel:

Die wohl bekannteste Möglichkeit, Fieber ohne Anwendung allopathischer Medikamente zu senken,
sind die Wadenwickel. Sie leiten die erzeugte Körperwärme nach außen ab.
Dabei ist es weniger bekannt, dass es gewisse Umstände zu beachten gibt, um nicht ungewollt
eine gegensätzliche Reaktion hervorzurufen.

Während das Fieber ansteigt, zentralisiert der Körper die Wärme in seiner Mitte.
Man friert, zittert und verlangt in dieser Phase nach zusätzlichen Decken.
Es besteht Schüttelfrost, die Füße sind kalt.
Hier können wir den Verlauf unterstützen wenn wir mit zusätzlicher Wärme von außen
einwirken.
Kalte Wadenwickel würden in dieser Situation die körpereigenen Bemühungen boykottieren.

Hat der Kranke genug Wärme erzeugt, wird das heiße Blut in die Peripherie zu Armen und Beinen
abgeleitet, um dort die übermäßige Wärme über die Haut wieder abzuführen.
Jetzt können unterstützend kühle Wadenwickel angelegt werden.

Dabei ist zu beachten, dass diese nicht zu kalt gegeben werden. Dies würde dazu führen, dass
sich die Blutgefäße schließen und somit kein Wärmetausch mehr möglich wäre. Das Wasser
für die Wickel sollte lediglich 2 -3 °C unter der Körpertemperatur des kranken Kindes
liegen. Etwas Essig oder Zitronensaft/Tee kann dem Wasser für die Wickel zugesetzt werden.

Wadenwickel sind ein sehr bewährtes Mittel um Fieber zu senken.
Da Fieber aber bekanntlich sehr wertvoll für den Heilungsverlauf ist, sind sie nur bei
wirklich schlechtem Allgemeinbefinden oder bei einer Temperatur von über 40°C sinnvoll
einzusetzen.

Fieber ist ein Zeichen der Regulationsfähigkeit des Körpers.